Dienstag, 19. Dezember 2023

Wer aller an Seelenwanderung glaubte

Ich glaube ich bin katharisch.... ich wollte, dass es in unserer Religion erlaubt wäre, an die  Seelenwanderung zu glauben ... , schrieb Lieselotte von der Pfalz https://de.wikipedia.org/wiki/Liselotte_von_der_Pfalz am 20. Juni 1709 an ihre Tante. Zu finden in diesem Buch.

Was die Katharer glaubten, war natürlich vom Christentum beeinflusst. Sonst hätte dieser Glaube gar nicht bei den Menschen ankommen können. Das Christentum hatte sich in die Machtstrukturen der mittelalterlichen Gesellschaften eingegliedert, um diese Strukturen zu festigen. Dadurch wurde es selbst zur Macht. Man befahl, was die Menschen zu glauben hatten. So wie das auch bei anderen Religonen der Fall war und bis heute ist. Nur vereinzelt gab es Mächtige, die begriffen: Glaube kann man nicht befehlen - nur Heuchelei.

Bei den Katharern war das nicht der Fall. Deshalb gab es kein einheitliches Katharertum. Bei manchen Katharern spielte Jesus noch eine große Rolle, bei anderen gar keine. Was vermutlich alle Katharer und Katharerinnen glaubten, war ein wichtiges Element: sie glaubten an Seelenwanderung. Offensichtlich glaubte Lieselotte von der Pfalz auch daran.

Es war also sogar den Herrschenden verboten, an Seelenwanderung zu glauben. Was sie natürlich nicht davon abhalten konnte, es dennoch zu tun. Man trug nach außen hin das Christentum zur Schau, während man innerlich glaubte, was man glauben konnte.


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